NABU: Birdwatch 2017: Faszination Vogelzug erleben

Gänse, Buchfinken und Rauchschwalben zieht es wieder in den Süden

Sonntag, 08.10.2017
Zugvogel-Entdeckertour: Faszination Vogelzug mit dem NABU live erleben
Ort: Naturschutzgebiet Lampertheimer Altrhein
Treffpunkt: Biedensandstraße 60a, Lampertheim
Beginn: 10:00 Uhr, Dauer ca. 3 h
Kosten: NABU-Mitglieder frei; Nicht-Mitglieder 5 EURO
Bitte Fernglas mitbringen

Bundesweite Birdwatch-Termine finden Sie hier:
 www.NABU.de/birdwatch-termine

Heidelberg – Im Rahmen des EuroBirdwatch 2017 bieten der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) in der ersten Oktoberhälfte bundesweit zahlreiche fachkundig geleitete Exkursionen zum Höhepunkt des sichtbaren Vogelzuges über Deutschland an. Am Sonntag, den 08.10. lädt der NABU Heidelberg unter fachkundiger Leitung zu einer Zugvogel-Entdeckertour in das nahe gelegene Naturschutzgebiet Lampertheimer Altrhein ein. Mit den Vogelkundlern des NABU kann man die Faszination Vogelzug live erleben, rastende Zugvogeltrupps entdecken oder erfahren, wie man ziehende Vögel in einem Schwarm identifizieren kann.

Der NABU sammelt die Daten zu den beobachteten Arten und vergleicht sie mit den Zahlen aus anderen Ländern Europas, in denen zeitgleich Birdwatch-Aktionen von Naturschutzverbänden stattfinden, die zum Netzwerk von BirdLife International gehören.

„Beim Birdwatch geht es nicht darum, als Beobachter Höchstleistungen zu vollbringen, oder darum, welche Vogelart am häufigsten gezählt wird“, sagt Sebastian Olschewski vom NABU Heidelberg. „Im Vordergrund stehen die Freude an der Naturbeobachtung, das Staunen über die Vielfalt unserer Zugvögel und das Kennenlernen der verschiedenen Arten und Lebensräume“, so Olschewski.

Anfang Oktober treten zahlreiche Zugvögel ihren Weg in die Winterquartiere an und sind dann besonders gut zu entdecken. Damit möglichst viele Menschen an der spektakulären Vogelbeobachtung teilnehmen können, findet der Birdwatch am Wochenende statt.
 Jedes Jahr verlassen über 200 Millionen Zugvögel ihre Brutgebiete in Deutschland, um tausende Kilometer entfernt in Südeuropa oder Afrika zu überwintern. 300 Millionen Zugvögel aus dem Norden und Osten überfliegen auf ihrem Weg Deutschland, machen hier Station oder bleiben ganz hier zum Überwintern.

Das exakt koordinierte Flugverhalten ziehender Vögel ist nicht nur ein spannendes Schauspiel am Herbsthimmel, sondern erfüllt einen bestimmten Zweck. „Wie bei Radrennen nutzen etwa Kraniche den Windschatten ihres Vorfliegers. Beim Ziehen in V-Formation sparen sie ein Drittel ihrer Energie“, erklärt NABU-Vogelexperte Olsche-wski. Ein Kranich legt bei günstiger Thermik und Rückenwind bis zu 120 Kilometer pro Stunde auf den Tacho. Kleinere Vogelarten bevorzugten den Flug in dichten Schwär-men, der zwar kräftezehrend ist, dafür aber guten Schutz vor Attacken von Greifvögeln bietet. Um Greifvogelattacken zu entgehen ziehen laut Olschewski einzelne Kleinvögel wie Grasmücken und Nachtigall nachts. Den Tag nutzen sie zum Fressen und Energie tanken. „Bei Helligkeit fliegen dagegen Ringeltauben, Finken, Schwalben, Lerchen oder Saatkrähen“.
Besonders gut lassen sich die Zugrouten der Vögel in der Rheinebene beobachten, die als Zugkorridor dient und nahrungsreiche Zwischenstopps bietet.
 

Informationen zu Birdwatch finden Sie hier:
 www.birdwatch.de

Mehr über Zugvögel finden Sie hier:
 www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/birdwatch/nabuinfopapier_vogelzug_final.pdf

Graugänse - Foto: Frank Derer