Aktionsbündnis Bergheim-West: Gneisenaubrücke erst bauen, wenn Süd-Nord Radachse gesichert

20.11.2017   Das Aktionsbündnis Bergheim-West begrüßt grundsätzlich jegliche Verbesserung der ökologischen Mobilität in Heidelberg. Ob aber die geplante Gneisenaubrücke diese Funktion erfüllen kann, ist im Moment sehr stark in Frage zu stellen.    [Bild:StadtHD]

Die Brücke macht nur dann Sinn, wenn ihre Fortführung über den Autobahnstutzen und den Neckar gesichert ist. Davon kann aber im Moment noch keine Rede sein. Trotzdem soll schon bald mit dem Bau der Gneisenaubrücke begonnen werden.

Die ungelösten Probleme sind groß: Wo soll der weitere Brückenverlauf den Neckar queren, wie werden die Zugangsrampen von Osten und Westen auf die Brücke geführt, wo wird der Brückenkopf der Neckarbrücke stehen usw. usf. Die bisher bekannten Ideen zur Lösung dieser Probleme überzeugen keineswegs. Eine umsetzbare Planung liegt nicht vor.

Diese Brücke selbst hat wiederum erhebliche Funktionsmängel, wie z.B. zu geringe Fußwegbreiten; fehlender direkter Fußgängerzugang von der OEG Haltestelle an der Nordseite der Brücke; die südliche Brückenrampe führt direkt in den Zugangsbereich des neuen Kinos. Der nördliche Brückenkopf tangiert zudem direkt den denkmalgeschützten alten OEG-Bahnhof. Der Brückenbau könnte ihn erheblich gefährden. Sollte auf dem Großen Ochsenkopf der neue RNV Betriebshof gebaut werden – was wir ablehnen - dann endet die nördliche Brückenrampe direkt in einem der Einfahrtsbereiche des Betriebshofs an der Blücherstraße. Außerdem würde der Radweg während der Bauzeit in einer stark frequentierten Baustellenzufahrt münden. Auch hier sind Konflikte absehbar.

Das Aktionsbündnis Bergheim-West fordert deshalb den Gemeinderat auf, erst dann einen Baubeschluss zu fassen, wenn alle offenen Fragen abschließend geklärt sind. Sonst entsteht eine 8 bis 10 Millionen teure Brücke, die ihre Aufgabe nicht erfüllen kann.

20.11.2017 - 10:30