FNS: Media Monday: Zur Lage der Pressefreiheit in der Türkei

Montag, den 14.05.2018 um 19.00 Uhr in der Heuscheuer, Große Mantelgasse 2, 69117 Heidelberg

Impuls von Dr. Hans-Georg Fleck, Leiter des Büros Istanbul der Friedrich- Naumann-Stiftung für die Freiheit, mit anschließender Diskussion mit Anne Renzenbrink, Pressereferentin bei Reporter ohne Grenzen - moderiert von Dr. Klaus Welzel, Chefredakteur der Rhein-Neckar-Zeitung

Die Türkei wird in der Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 157 von 180 Staaten geführt. Die drastischen Einschränkungen der Presse- und Meinungsfreiheit in der Türkei führen auch hierzulande regelmäßig zu vielen Reaktionen – dies insbesondere deshalb, weil die Verhaftungen auch deutsche Staatsbürger wie den Journalisten Deniz Yücel oder den Menschenrechtsaktivsten Peter Steudtner getroffen haben.

„Die Türkei gehört inzwischen zu den Ländern mit den meisten inhaftierten Journalisten weltweit. Nach dem Putschversuch im Juli 2016 wurden weit über 100 Journalisten verhaftet, rund 150 Medien geschlossen und mehr als 700 Presseausweise annulliert. Kritische Journalisten stehen unter Generalverdacht. Die wenigen noch verbliebenen unabhängigen Medien arbeiten in ständiger Angst", so Reporter ohne Grenzen zur gegenwärtige Situation.

Zwar wurden manche andere Journalisten zwischenzeitlich wieder freigelassen, jedoch sind die Freilassungen ebenso willkürlich wie die Inhaftierungen.

Nachdem vor kurzem die größte noch halbwegs unabhängige Mediengruppe an einen regierungsnahen Konzern verkauft wurde und dem nur noch wenige unabhängige, oppositionelle Medien mit geringen Auflagen entgegenstehen, wird quasi die gesamte Medienlandschaft von Erdogans Regime kontrolliert und steht damit vor der Gefahr einer medialen Gleichschaltung.

Wir laden Sie ein, mit unseren Experten über die Lage der Presse- und Meinungsfreiheit in der Türkei zu diskutieren – auch und gerade vor dem Hintergrund der vorgezogenen Neuwahlen.