Stadt HD: Radverbindung über den Neckar: Online-Beteiligung startet am Freitag, 13. Juli

Teilnahme unter www.heidelberg.de/radverbindung

Die Stadt Heidelberg plant eine neue Rad- und Fußwegverbindung zwischen Bergheim und dem Neuenheimer Feld. Sie beginnt an der künftigen Gneisenaubrücke am Ochsenkopf (westlich des Hauptbahnhofs) und endet am nördlichen Neckarufer. Dabei entsteht eine neue Brücke über den Neckar, die zwischen der Ernst-Walz-Brücke und dem Wieblinger Wehr liegen wird. Die Planung erfolgt im Rahmen eines zweistufigen Planungswettbewerbs – bestehend aus einem Ideen- und einem Realisierungswettbewerb. Am kommenden Freitag, 13. Juli 2018, startet die Bürgerbeteiligung dazu. Unter www.heidelberg.de/radverbindung können Bürgerinnen und Bürger bis Sonntag, 29. Juli, ihre Ideen, Anregungen und Kommentare einbringen. Am Dienstag, 17. Juli, 18 Uhr, findet zudem ein Bürgerforum im Bürgerhaus Bahnstadt statt.

Im Rahmen des Planungswettbewerbs sollen mehrere ausgewählte Planungsbüros Entwürfe für eine Rad- und Fußverbindung über den Neckar erstellen. Was sie dabei berücksichtigen sollen, wird ihnen durch die Aufgabenstellung vorgegeben. Sie betrifft die Brückengestaltung und -konstruktion, die Gestaltung der Zu- und Abwege sowie die städtebauliche und freiraumplanerische Konzeption entlang der Brücke. Im Rahmen der Onlinebeteiligung können Hinweise zu den Themen Frei- und Grünflächen, Zu- und Abwege und Einbindung ins Stadtbild gegeben werden. So können sich die Bürgerinnen und Bürger beispielsweise Gedanken zu folgenden Fragen machen: Wie lässt sich die neue Verbindung gut ins Stadtbild einfügen? Wie werden die Grün- und Freiflächen in dem Bereich zu attraktiven Orten? Welche Ansprüche gibt es an die Zu- und Abfahrten der Brücken?

Gleich mehrere Vorteile durch die neue Rad- und Fußwegeverbindung

Mit der neuen Rad- und Fußwegverbindung verfolgt die Stadt Heidelberg gleich mehrere Ziele: Die südlichen und südwestlichen Stadtteile (Bergheim, Wieblingen, Bahnstadt, Pfaffengrund, West- und Südstadt, Rohrbach, Kirchheim) erhalten eine komfortable Anbindung an das Neuenheimer Feld. Die stark frequentierte Radverbindung Ernst-Walz-Brücke und Mittermaierstraße wird entlastet. Durch die Gestaltung von Freiräumen im Umfeld der Brücke soll außerdem die Aufenthaltsqualität im Westen Bergheims verbessert werden. Zudem soll die Querung Teil der geplanten Radachse von Mannheim über Heidelberg nach Schwetzingen werden. Neben der Bürgerschaft werden wichtige Interessensgruppen intensiv beteiligt (Stadtteilvereine, Bezirksbeiräte, Universität, Beirat von Menschen mit Behinderungen, ADFC, Interessengemeinschaft Rad, Interessengemeinschaft Fuß). Das entsprechende Konzept hatte der Gemeinderat Ende Juni einstimmig beschlossen.

Alle Anregungen werden gesammelt und fachlich geprüft

In einer Übersicht sollen alle Ideen, die bei der Online-Beteiligung und beim Bürgerforum eingebracht werden, zusammengestellt und online verfügbar gemacht werden. Die Ideen werden fachlich geprüft, und es findet eine Bewertung statt, ob und gegebenenfalls wie sie in die Aufgabenstellung einfließen können. Die Aufgabenstellung der ersten Planungsstufe, dem Ideenwettbewerb, wird anschließend vom Gemeinderat beschlossen und an die teilnehmenden Planungsbüros gegeben. Eine Jury-Entscheidung über die eingereichten Entwürfe der ersten Planungsstufe ist dann für das erste Halbjahr 2019 vorgesehen.

Daran wird sich die zweite Phase anschließen: der sogenannte Realisierungswettbewerb. Hier werden die vielversprechendsten Entwürfe aus dem Ideenwettbewerb vertiefend bearbeitet. Eine erneute Jurysitzung mit Entscheidung ist dann für das zweite Halbjahr 2019 vorgesehen.   

Hintergrund: Im Juli 2017 beschloss der Gemeinderat, den Fuß- und Radverkehr zwischen Bergheim und Neuenheimer Feld, der bisher über den Wehrsteg führt, zukünftig über eine eigenständige Brücke zu führen. Im Oktober 2017 wurde diese Rad- und Fußgängerquerung als Kandidat für die Internationale Bauausstellung Heidelberg (IBA) aufgenommen. Entstehen soll demnach eine etwa sechs Meter breite Querung über den Autobahnzubringer, die Vangerowstraße und den Neckar, die innovativ, baukonstruktiv und gestalterisch die Integration von Stadt- und Landschaftsraum gewährleistet.

Die zukünftige Rad- und Fußwegeverbindung über den Neckar ist Teil der geplanten Radhauptachse zwischen Mannheim und Schwetzingen. Die Linienführung der Brücke ist vom nördlichen Neckarufer kommend über den Gneisenauplatz bis zum Anschluss an die projektierte Gneisenaubrücke westlich des Hauptbahnhofes, welche die Stadtteile Bergheim und die Bahnstadt verbindet, vorgesehen. Neben dieser Bedeutung für den regionalen Radverkehr, bringt sie aber auch entscheidende Vorteile für das Heidelberger Radwegenetz: Sie stellt eine attraktive Verbindung zwischen dem Süden und Norden Heidelbergs her. Auf diesem Weg gelangen Radfahrende aus den südlichen Stadtteilen, Bergheim, Wieblingen, Rohrbach, West- und Südstadt, Kirchheim und auch Schwetzingen und Patrick-Henry-Village direkt ins Neuenheimer Feld. Die bestehende Radverbindung über die Mittermaierstraße wird damit entschieden entlastet.

Durch eine entsprechende Rampe und mögliche zusätzliche Aufgänge werden die Stadtteile Bergheim und Wieblingen eine gute Anbindung an die Brücke erhalten. Weiterhin ist angedacht, im Wettbewerb auch Ideen dafür zu generieren, wie die entstehenden Freiräume unter sowie die bereits bestehenden Grünräume um die Brücke herum so gestaltet werden könnten, dass sie einen Nutzen für Bergheim haben werden und diesem Stadtraum eine gute Aufenthaltsqualität geben. Eine verbesserte Infrastruktur für den Radverkehr lässt auch eine Reduzierung des Autoverkehrs im Stadteingang Bergheim erwarten, was eine Entlastung für den Stadtteil bedeuten würde.