Palästina/NahostInitiative: Lillian Rosengarten: „Als Jüdin gegen den Zionismus“

Vortrag von Lillian Rosengarten,  jüdische Holocaustüberlebende und Friedensaktivistin
„Als Jüdin gegen den Zionismus“ 
Autorin der Biographie „Ein bewegtes Leben. Von den Schatten Nazi-Deutschlands zum jüdischen Boot nach Gaza!“ (erschienen 2014)
Mittwoch, 9. September, 19.30
Katholische Hochschulgemeinde 
(Edith-Stein-Haus, Neckarstaden 32)
(Parkmöglichkeiten Parkhaus Stadthalle, Bushaltestelle Kongresshaus)
Eintritt frei
 
Lillian Rosengarten wurde als Jüdin in Frankfurt geboren und floh mit ihren Eltern vor dem Holocaust nach New York. Sie hat, wie viele, zunächst den Zionismus unterstützt. Bei einem Besuch in Israel wurde sie zum ersten Mal mit den brutalen Methoden des israelischen Militärs konfrontiert und hörte von zerstörten Häusern, Razzien und Enteignungen.
Als säkulare Jüdin fühlt sich Lillian Rosengarten den universalen Menschenrechten verpflichtet. Als Menschenrechtsaktivistin wurden ihr die faschistischen Tendenzen in Israel bewusst. Wenige Monate, nachdem 2010 die israelische Armee gewaltsam ein Hilfsschiff für Gaza überfiel und dabei 9 Passagiere tötete, meldete sich Lillian Rosengarten als Passagierin für ein Boot der „Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden“ an, das mit Hilfsgütern beladen die Blockade von Gaza durchbrechen wollte. Doch auch dieses jüdische Hilfsboot wurde von der israelischen Marine noch in internationalen Gewässern gekapert. Lillian Rosengarten, damals 75 Jahre alt, wurde in israelische Abschiebehaft genommen und erhielt ein Einreiseverbot für 10 Jahre.
2011 gelang es ihr, über Ägypten auf dem Landweg nach Gaza einzureisen, gemeinsam mit mehreren namhaften Menschenrechtsaktivisten. Sie sprach dort mit Vertretern verschiedener politischer und gesellschaftlicher Gruppen und Einrichtungen. Immer wieder betont sie, dass Antizionismus und Antisemitismus zu unterscheiden sind. „Sich gegen Israel aufzulehnen, bedeutet, sich gegen eine ideologische, nationalistische und rassistische Regierung zu stellen.“ Darum wendet sie sich heftig gegen jede Instrumentalisierung des Antisemitismus, mit dem die verhängnisvolle israelische Politik gerechtfertigt werden soll.