Stadt HD: Westliches Bergheim bekommt Quartiersmanagement
8.1.2019 Nachbarschafts-Tauschbörsen, Angebote für ältere Menschen oder Schaufenster, die über Entwicklungen im Stadtviertel informieren – Projekte wie diese könnten in den kommenden Jahren im westlichen Bergheim angestoßen werden. 2019 wird die Stadt Heidelberg ein Quartiersmanagement für das Stadtviertel „Bergheim-West“ einrichten.
Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 20. Dezember 2018 einstimmig beschlossen. Damit soll das Viertel als lebenswerter Wohn- und Arbeitsstandort erhalten und aufgewertet werden. Das Quartiersmanagement soll die nachbarschaftliche Selbstorganisation stärken und zur Lösung sozialer und räumlicher Problemlagen beitragen. In Heidelberg gibt es bereits Quartiers- und Stadtteilmanagements für den Emmertsgrund, Rohrbach-Hasenleiser und den Boxberg.
Arbeit könnte ab der zweiten Jahreshälfte aufgenommen werden
Im ersten Quartal soll die Ausschreibung für die Trägerschaft erfolgen, voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte könnte das Quartiersmanagement die Arbeit aufnehmen. Zusätzlich wird bei der städtischen Koordinierungsstelle Soziale Stadtteilentwicklung eine Teilzeitstelle geschaffen. Die Gesamtkosten betragen für die kommenden fünf Jahre insgesamt rund 770.000 Euro. Hauptsächlich wird sich das Quartiersmanagement um den Bereich zwischen Gneisenaustraße und Karl-Metz-Straße kümmern: Hier soll es proaktiv tätig sein, Angebote schaffen und den Aufbau neuer Netzwerke und Projekte unterstützen. In den Bereichen westlich der Gneisenaustraße bis zur Neckarspitze sowie östlich der Mittermaierstraße geht es hingegen darum, vorhandene Strukturen der Selbstorganisation zu unterstützen und dabei zu helfen, wenn neue entstehen.
Bewohnerinnen und Bewohner sowie weitere Akteure intensiv beteiligt
Drei Handlungsfelder soll das Quartiersmanagement prioritär behandeln: „Nachbarschaften und Interkultur“, „Gesundheit und Armut“ sowie „Stadtentwicklung, Städtebau, Mobilität und Verkehr“. Das geht aus dem Konzept für das Quartiersmanagement hervor, das die Agentur für kooperative Stadtentwicklung Burgdorff Stadt in diesem Jahr entwickelt hat. Die Bewohnerinnen und Bewohner sowie weitere Akteure aus dem Stadtviertel wurden intensiv beteiligt: bei Begehungen, im Rahmen von Workshops sowie durch Interviews mit Schlüsselpersonen und Befragungen im Stadtviertel. Zudem war ein Infomobil im Quartier unterwegs, um die Ideen und Nach obenAnregungen der Bürgerinnen und Bürger zu sammeln.
Mobiles Quartiersbüro als Ergänzung denkbar
Räumlich könnte das Quartiersmanagement westlich der Mittermaierstraße eingerichtet werden, beispielsweise in einem leerstehenden Ladenlokal. Denkbar ist auch eine Ergänzung durch ein mobiles Quartiersbüro, das je nach Bedarf an verschiedenen Orten aufgestellt werden kann. Begleitet werden soll die Arbeit von den sogenannten „Kritischen Freunden“, die sich aus Akteuren aus dem Quartier zusammensetzt, sowie von einem Nachbarschaftsbeirat, der über den Nachbarschaftsfond entscheidet, welcher kleinere Projekte finanziert. Die Koordinierungsstelle „Bergheim-West“ stellt eine Schnittstelle in die Stadtverwaltung dar und wird gemeinsam mit dem Quartiersmanagement ein Integriertes Handlungskonzept erstellen.