Konzertfreunde der Stadthalle: Offener Brief zum Umbau - Aufruf zur Unterschrift

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Prof. Dr. Würzner, sehr geehrte Mitglieder des Haupt- und Finanzausschuss,
als Freunde der einzigartigen und denkmalgeschützten Heidelberger Stadthalle appellieren wir an alle Entscheider und Entscheidungsgremien, das Thema „Sanierung Stadthalle“ und hier vor allem die Ertüchtigung des Großen Saales sowie die Beseitigung des Rondells an der Ostseite der Stadthalle nochmals auf die Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses zu setzen und neu zu beraten.

Da die Vorentwurfsplanung dem HAFA erstmals in seiner Sitzung vom 25.09.2019 als Tischvorlage vorgelegt wurde, war es unmöglich, die eklatanten Eingriffe in die Bausubstanz und deren Konsequenzen für die Kostenentwicklung und für die Erhaltung des historischen Erbes zu erkennen, geschweige denn, eine wohlüberlegte Entscheidung zu treffen.

Ihrer Aussage, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, im HAFA am 25.09.2019, das W&W-Konzept sei bereits vor einem Jahr beschlossen worden, steht Ihr Auftrag entgegen, einen OPTIMIERTEN ISTZUSTAND zu definieren, akustisch zu simulieren und anschließend beide Konzepte gegeneinander abzuwägen. Am 10.07.2019 haben Sie im Beisein von Herrn Bürgermeister Heiss und Herrn Schiemer mündlich zugesichert, dass die vom Gemeinderat in den Experten- und Nutzerkreis berufenen Mitglieder der „Interessengemeinschaft Kultur- und Konzerthaus“ gemeinsam mit Architekt und Akustiker einen OPTIMIERTEN IST-ZUSTAND definieren und das Resultat einschließlich einer Akustik-Simulation im HAFA vorstellen sollen. Beides hat nicht stattgefunden und muss dringend nachgeholt werden.

Als engagierte und kulturinteressierte Bürger unserer Stadt und Region erwarten wir, dass nicht nur die Vorentwurfspläne, sondern auch die vom Gemeinderat angeforderten Fachgutachten zu den Bereichen Akustik, Statik und Denkmalschutz veröffentlicht werden. Eine Veröffentlichung macht allerdings nur dann Sinn, wenn sich die daraus entwickelnde Diskussion auf das bisher unter Verschluss gehaltene Planungsergebnis auswirken kann. Wir sind davon überzeugt, dass durch den Verzicht auf Hubböden im Zuschauerbereich die damit verbundenen finanziellen und statischen Risiken vermieden und die geplanten Kosten im Rahmen der großzügigen Spende von Herrn Marguerre weitgehend eingehalten werden können.

Wie das ergänzende Akustikgutachten nachweist, kann eine schonende Ertüchtigung des Großen Saals dieselbe verbesserte Akustik erzielen wie der Umbau mit den geplanten massiven Eingriffen in die Bausubstanz, die mit unseren Vorstellungen von Denkmalschutz unvereinbar sind. Durch intelligentere Lösungen lassen sich unnötige Investitionen vermeiden und das historische Erbe erhalten.

Hochachtungsvoll
Günter Braus, Albertus Bujard (Alt-Stadtrat), Jürgen Edler, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Gutbrod, Dr. Martin Kölle (LindA), Wolfgang Lachenauer (Stadtrat), Margrit Nissen (Alt-Stadträtin), Dorothea Paschen (Alt-Stadträtin), Dieter Strommenger (BIEST), Dr. Annette Trabold (Alt-Stadträtin), Dr. Karin Werner-Jensen (Alt-Stadträtin, Vorsitzende des Stadtteilvereins Altstadt, Alt-Heidelberg), Prof. Dr. Arnold Werner- Jensen (Musikpädagoge, Musikwissenschaftler, Musiker).

[Hier folgen die gesammelten Namen der Zustimmenden]


 

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08.11.2019 - 11:30