RIFF/Die Flugbegleiter: Bericht zur Lage der Natur in Deutschland
22.5.2020 Thomas Krumenacker Der Natur in Deutschland geht es schlecht, in weiten Teilen sehr schlecht. Der am Dienstag von Bundesumweltministerin Svenja Schulze und der Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Beate Jessel, vorgelegte Bericht zur Lage der Natur belegt das einmal mehr.
In der aktuellen Pandemie-Sprache gesprochen: Viele Lebensräume und die sie bewohnenden Tier- und Pflanzenarten befinden sich auf der Intensivstation, etliche bräuchten Beatmungshilfen zum Überleben. Und einige sind in den vergangenen Jahren bereits verstorben. Die Intensivpatienten haben Namen wie Moorfrosch, Kreuzkröte oder Grüne Mosaikjungfer, die Opfer bleiben als Blauracke oder Rotkopfwürger in Erinnerung.
Die Krankheit, unter der die Natur hierzulande genau wie in vielen anderen Ländern leidet, heißt Intensivlandwirtschaft. Der Mechanismus, mit dem sie tötet, ist unter den Schlagworten Lebensraumzerstörung und Vernichtung der Nahrungsgrundlage einschlägig bekannt. Auch mögliche Arzneien sind seit langem verfügbar. Über sie wird gerade unter der Bezeichnung CAP oder Gemeinsame Agrarpolitik gestritten. Die Wirkstoffe gegen die Krise der Natur sind klinisch erprobt: Sie heißen Pestizidverbot, teilweiser Nutzungsverzicht, Wildnisgebiete oder Ökolandwirtschaft.