LindA: Große Immobilie in der Kernaltstadt nicht gegen Höchstgebot verkaufen

18.2.2018   Es beunruhigt die Mitglieder unserer Bürgerinitiative, dass - wie kürzlich der örtlichen Presse zu entnehmen war - die Stadt offensichtlich beabsichtigt, eine große Immobilie in der Kernaltstadt gegen Höchstgebot zu verkaufen. Es handelt sich um das ehemalige Palmbräuhaus, ein Filetstück in prominenter Lage vis à vis der Heilig-Geist-Kirche - Ecke Hauptstraße. Wir möchten Sie in ihrer Eigenschaft als Mitglieder des Gemeinderates herzlich bitten, dieser geäußerten Verkaufsabsicht eines städtischen Gebäudekomplexes entgegenzuwirken.

Wir sind der Meinung, dass Teile der Altstadt nach Möglichkeit nicht der Spekulation anheimfallen und daher nicht an Immobiliengeschäfte veräußert werden sollten. Die Stadt sollte vielmehr auch in Zukunft – zumal an solch exponierter Stelle – ihre strategischen Gestaltungsmöglichkeiten wahren.
 
In der ZEIT vom 11. Januar 2018 war unter dem Titel „Der letzte Grund“ zu lesen, dass die Kommunen eher selbst aktiv werden und nach Kräften freiwerdende Liegenschaften kaufen und/oder in Erbpacht vergeben sollten, um die Übermacht der Immobilienkonzerne nicht zu groß werden zu lassen. Es sei „eine Investition in die eigene Stärke.“  In diesem Artikel wird zum Beispiel beschrieben, dass andere Kommunen (Tübingen oder Basel) gar keine großen Grundstücke oder Gebäude mehr verkaufen. In Basel ist es sogar so, dass Genossenschaften und Stiftungen mittlerweile bis zu 10 % aller Wohnungen besitzen und sie günstiger vermieten können. (Bis zu 30 % günstiger als der Durchschnitt). "Es gibt zahllose Initiativen und allgemein ist (dort) der Wille, der Hochpreisphase ein Ende zu machen.“ (Die ZEIT)
 
In diesem Sinne bitten wir Sie herzlich, im Gemeinderat mit Ihrem Votum dafür zu sorgen, dass die Altstadt auch für die Altstadtbewohnerinnen und Bewohner liebenswert, attraktiv und bezahlbar bleibt und dass nicht ohne Not kommunales Tafelsilber an Spekulanten veräußert wird.

18.02.2018 - 14:45