FoKusS: Erst Strategieplan Bergheim, dann Überplanung des Stadtwerke- und Druckmaschinengeländes

9.8.2020   Die Bürgergruppe FoKusS / FORUM KLIMASCHUTZ UND SOZIALE STADTENTWICKLUNG „NEUE MITTE HEIDELBERG“ begrüßt grundsätzlich die Bürgerbeteiligung bei der Entwicklung des ehemaligen Stadtwerke und Druckmaschinengeländes. Diese Einladung der Investorengruppe GGH, Stadtwerke und Epple an die Bevölkerung kann aber erst der zweite Schritt zur Neuplanung eines wichtigen Teils des Gebiets westlich des Römerkreises sein.

Zunächst muss sich der Gemeinderat mit einem Antrag verschiedener Gemeinderatsfraktionen befassen, der seit Dezember 2019 im Heidelberger Gemeinderat auf „Eis“ liegt und der die Entwicklung einer Gesamtstrategie für Bergheim und die angrenzenden Gebiete fordert. Dieses Vorgehen, vorgeschlagen von den Grünen, der Bunten Linken, der GAL und von HIB , ist der richtige Weg, um eine ca. 100.000 qm umfassende innerstädtische Gesamtfläche vom Bismarckplatz/Adenauerplatz bis zum Hau ptbahnhof, entlang der Kurfürsten Anlage, gemäß den klimapolitischen, verkehrspolitischen und wohnungspolitischen aktuellen Anforderungen neu zu planen. Schließlich handelt es sich um die größte innerstädtische Planung seit der Sanierung der Altstadt, in der Größe vergleichbar mit PHV und der Bahnstadt. Der Antrag fordert eine bauliche Veränderungssperre bis zur Fertigstellung der Entwicklungsstrategie. Auch das halten wir für zwingend notwendig, um bspw. den Klimaschutzaktionsplan der Stadt Heidelberg um fassend durchzusetzen.

Um welche Flächen handelt es sich im Wesentlichen?
Neben den Flächen der Stadtwerke und der ehemaligen Heidelberger Druckmaschinen (ca. 30.000 qm) stehen das ehemalige Bauhausgelände, das angrenzende „Crown Plaza Hotel“ und die Flächen zwischen Rohrbacherstraße und Poststraße zur Disposition. Das ehemalige Polizeipräsidium an der Rohrbacherstraße und der Menglerbau sind so weit wir wissen bereits verkauft, Sparkassengebäude und Volksbank sollen folgen. Auch Galeria Kaufhof/Horten am Bismarckplatz ste ht nach unseren Informationen auf der Verkaufsagenda. Alleine diese Flächen am westlichen Rand der Altstadt umfassen schon ca. 60.000 qm. Hinzu kommen Flächen im Gebiet zwischen Ringstraße und Kurfürsten Anlage entlang der Kaiserstraße. In der Summe sind d as
mindestens die bereits erwähnten 100.000 qm innerstädtische Räume.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Wohn und Klimasituation muss die Stadt Heidelberg sehr sorgfältig mit der Entwicklung dieser Flächen umgehen. Die übliche städtebauliche „Salamitaktik“ man beg innt mit der Überplanung einer Fläche ohne ein Bild vom Ganzen zu haben lehnen wir ab. Ebenso eine Planung, die im Wesentlichen den Verwertungsinteressen von Investoren folgt.

Wir unterstützen deshalb den Antrag, eine Gesamtstrategie für Bergheim zu erarbeiten und erst dann einzelne Entwicklungsgebiete zu überplanen. Bis zur Fertigstellung muss ein genereller Baustopp in diesem Gebiet erlassen werden, bspw. über Aufstellungsbeschlüsse für Bebauungspläne.

Sprecher*innen FoKusS -
Neue Mitte Heidelberg
Vera Glitscher und Klaus Thiery


Wer ist FoKusS?
Eine Gruppe von Heidelberger Bürger*innen, die in den letzten Jahren verschiedene stadtentwicklungspolitische Aktivitäten initiierte und sich daran aktiv beteiligte: z.B. Widerstand gegen die Planung in der Bahnhofstraße, Stadthallenbürgerentscheid, Rettung des Penta Parks und der Ochsenkopfwiese, Ankunftszentrum soll im PHV bleiben usw.

12.08.2020 - 21:45