RNZ: Wolfsgärten - Grüne Zweifel an einem pandemietauglichen Ankunftzentrum

28.10.2020  Denis Schnur   Jetzt äußern auch die Grünen Zweifel, ob das Gewann Wolfsgärten bei Wieblingen als Standort für das Landesankunftszentrum für Flüchtlinge geeignet ist. Dabei war es ihre Fraktion, die den Beschluss dazu im Juni erst möglich gemacht hatte. [bild: rothe]

"Aber jetzt, vier Monate später, sind immer noch sehr viele Fragen offen", betont Fraktionschef Derek Cofie-Nunoo gegenüber der RNZ. Vor allem sei unklar, ob das Areal groß genug sei, um dort Freizeitflächen zu integrieren und künftig einen angemessen Schutz vor Krankheiten zu gewährleisten.

"Man kann heute keine Unterkunft mehr bauen, ohne die Lehren aus der Corona-Pandemie zu berücksichtigen", bekräftigt auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Franziska Brantner. Das Robert-Koch-Institut habe klare Vorgaben für solche Einrichtungen gemacht. Setze man diese konsequent um, sei undenkbar, dass auf den Wolfsgärten ein Ankunftszentrum mit Platz für bis zu 2000 Menschen entstehe. Diese Größe hatte das Land jedoch als Minimum definiert. Dazu ist ohnehin eine zweite Einrichtung mit weiteren 1500 Plätzen in der Nähe angedacht, die nur bei Bedarf genutzt werden soll. Die Grünen halten nach Rücksprache mit Experten auf den Wolfsgärten maximal 1500 Plätze für realistisch – eher 1200. "Das sind nicht mal die Hälfte der veranschlagten 3500 Plätze", erklärt die Landtagsabgeordnete Theresia Bauer. "Auf den Wolfsgärten kann daher allenfalls eine Teillösung entstehen." Daneben brauche es einen weiteren Standort – oder es brauche eben eine andere Lösung.

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S.a.:
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28.10.2020 - 17:45