Wassili Lepantos Europa | “Europa – Die Parzen bei der Arbeit”
Reinhard Bütikofer Am 12. Januar 2022 hat das Europäische Parlament den im August 2018 78-jährig verstorbenen griechisch-deutschen Maler Wassili Lepanto durch das Aufängen seines Bildes „Europa – Die Parzen bei der Arbeit“ geehrt. Darüber freue ich mich sehr, weil damit ein letzter Wunsch des Künstlers in Erfüllung geht,
wofür seine Witwe Leena Ruuskanen und ich uns gemeinsam eingesetzt haben. Wassilis bürgerlicher Name war Vassilios Loukopoulos und er stammte aus Nafpaktos am Golf von Korinth, das als Lepanto wegen einer außerordentlich blutgen Seeschlacht von 1571 zwischen der Heiligen Liga und dem Osmanischen Reich bekannt geworden war.::
Wassili Lepanto war ein langjähriger Heidelberger Freund. Er hatte dort und in Mannheim Germanistk, Kunstgeschichte, Philosophie und Geschichte studiert. 1978 schloss er mit einer Germanistkpromoton zum Thema „Grammatktheorie und Sprachpraxis“ sein Studium ab. Dem Philosophen Hans-Georg Gadamer blieb er jahrzehntelang als Schüler verbunden. Wassili war früh genug nach Heidelberg gekommen, um dort an der 68er-Bewegung teilnehmen zu können, worüber er in einer postum publizierten autobiografschen Schrif Rechenschaf gab. Unter dem Eindruck eigenen Naturerlebens und seiner Rezepton des berühmten Berichtes des Club of Rome über die Grenzen des Wachstums entschied er sich Ende der 70er Jahre gegen eine akademische Karriere und wurde freischafender Maler. Wassili Lepanto veröfentliche 1983 ein programmatsches Manifest: „Kunst für den Menschen oder: Für eine Ökologische Kunst“. Seine Werke wurden u. a. in Paris, Wien, Helsinki, Montpellier, Athen, New York, Genf, Florenz, Düsseldorf, Heidelberg und in verschiedenen chinesischen Städten ausgestellt.
Wassili Lepanto war ein sanfer, aber entschlossener Aktvist, der für sein Engagement in Fragen der Heidelberger Stadtgestaltung von der Stadt Heidelberg mit der Bürgerplakete und von den Heidelbergerinnen und Heidelbergern 2009 mit einem Sitz im Gemeinderat für seine eigene, unabhängige Wahlliste ausgezeichnet wurde. 2011 kandidierte er auch einmal für Bündnis 90/Die Grünen zum baden-würtembergischen Landtag. Wassili war ein außerordentlich engagierter Verfechter des europäischen Projektes als eines Friedensprojektes. Deshalb ist sein Bild jetzt sozusagen nach Hause gekommen.
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