Medico International: Weltoffene Städte, Räume einer anderen Globalisierung
Ausgehend von der solidarischen Praxis der "Sanctuary Cities" diskutieren wir Perspektiven für ein anderes, wirklich weltoffenes Europa.
In den vergangenen Monaten haben die Europäische Union und viele Länder der Welt das Abschottungsregime eskaliert: Grenzen wurden geschlossen, Gesetze verschärft, Ängste geschürt, Bürgerrechte außer Kraft gesetzt. Unterhalb der nationalen Ebene aber leben zivilgesellschaftliche Initiativen und Kommunen eine andere Idee von Globalisierung. So positionieren sich weltweit Kommunen als Städte der Zuflucht (Sanctuary Cities). Sie bilden Räume gegenseitiger Hilfe unter Fremden und sind Anknüpfungspunkte für die demokratische Ausgestaltung eines transnationalen Gemeinwesens. Ausgehend von dieser solidarischen Praxis werden auf dem Symposium Perspektiven für ein anderes, wirklich weltoffenes Europa diskutiert. Den Eröffnungsvortrag am Donnerstagabend hält Gesine Schwan, die jüngst einen zukunftsweisenden Vorschlag zur Europäisierung der Flüchtlingspolitik und zur gerechten Finanzierung einer dafür erforderlichen Infrastruktur vorgelegt hat.
Programm
Donnerstag 8. Juni 2017
19:00 Uhr
Globalisierung von unten
Begrüßung und Einführung
Thomas Gebauer, medico international
Vortrag:
Europäische Flüchtlingsintegration als gemeinsame kommunale Entwicklung
Gesine Schwan, Politikwissenschaftlerin und Präsidentin der Humboldt-Viadrina Governance Plattform, Berlin
Kommentare:
Helene Heuser, Rechtsphilosophin, Hamburg
Richard D. Wolff, Professor für Ökonomie, New York
Ghassan Issa, Mediziner und Sozialwissenschaftler, Beirut
Freitag 9. Juni 2017
Symposium
10:00 Uhr
Zuflucht-Stadt …
...als Ankunftsort von Fremden, die von ihrer Herkunft frei zu werden suchen
Thomas Seibert, medico international
10:30 Uhr
Unsichtbarer Ausschluss
Stadtpolitiken im Widerspruch von Emanzipation und Rassismus
Mathias Rodatz, Politologe und Geograph, Frankfurt am Main
11:00 – 11:30 Uhr Pause
11:30 Uhr
Plädoyer für ein anderes Bürgerschaftsrecht
Handlungsspielräume und Gegenentwürfe für eine "Stadt der Zuflucht"
Helene Heuser
12:00 – 12:30 Uhr
Lokale kapitalismuskritische Praxis
Trump, Rassismus und die Bedeutung lokalen Widerstands
Richard D. Wolff
12:30 Uhr – 14:00 Uhr Pause
14:00 Uhr AGs
AG 1: Stadt und Einwanderung
Mathias Rodatz, Peter Cachola Schmal
AG 2: Transnationale Bürgerschaft und kritische Praxis
Helene Heuser, NN
AG 3: Widerstand und Demokratie
Richard D. Wolff;
Janika Kuge, Geographin, Universität Freiburg
15:00 – 15:30 Uhr Pause
15:30 Uhr Abschlusspodium
Offene Orte: Beirut, Freiburg, Venedig, Offenbach
Ghassan Issa, Beirut;
Peter Cachola Schmal, Deutsches Architekturmuseum;
Janika Kuge
17:00 Verabschiedung und Ende des Symposiums
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